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Die Steine auf dem Weg

Als ich heute Morgen auf meinem Spaziergang am See an diesem Steinhaufen vorbeikam, musste ich an das Zitat von den im Weg liegenden Steinen denken, aus denen man auch Schönes bauen kann.
Zugegeben, was uns der Corona-Virus da vor die Füße geworfen hat, und noch werfen wird, sind ganz schöne Brocken, die den Weg teils nicht nur schwieriger machen, sondern auch ganz blockieren. Ich kann verstehen, dass Menschen, deren Existenz bedroht ist, sich schwer damit tun, die Chance in der Krise zu entdecken. Und doch gibt es sie. Genau wie den Steinhaufen. An ihm können wir nichts ändern. Wie wir ihn betrachten und was wir daraus machen, schon.

Mich beeindrucken und inspirieren gerade die Menschen, die es schaffen, sich aus der Schock-Starre zu befreien, ihre innen liegenden Ressourcen zu aktivieren und kreative Wege zu finden, mit sich, ihrem Leben und Unternehmen in Bewegung zu bleiben oder wieder in Bewegung zu kommen.

Wann, wenn nicht jetzt, ist der Zeitpunkt, sich unserer Stärken bewusst zu werden?! Leider haben wir die oft nicht auf dem Schirm und fühlen uns besonders unter solchen (äußeren) Bedingungen ohnmächtig.

Nutzen Sie die Zeit, die gerade – wenn auch unfreiwillig – zur Verfügung steht, sich an Ihre ganz individuellen Stärken zu erinnern und sich mit ihnen zu verbinden.
# Schreiben Sie auf, was Sie besonders gut können.
# Und auch das, wofür Sie von Anderen regelmäßig positives Feedback bekommen.
# Kramen Sie Situationen aus, die ebenfalls herausfordernd waren und machen Sie schwarz auf weiß sichtbar, wie sie diese gemeistert haben.
Ich verspreche Ihnen, dass Sie sich danach unmittelbar handlungsfähiger fühlen.

Auch wenn die akute Krise vorbei geht, werden wir danach vielleicht nicht mehr weiter machen können, wie zuvor. Nutzen wir die Zeit, uns bewusst zu werden, wie wir weiter machen wollen. Das Aufbrechen gewohnter Strukturen ist die Voraussetzung für das Entstehen neuer Strukturen. Das eine wird uns gerade abgenommen. Das andere können wir nur selbst initiieren, da Veränderung immer von Innen passiert.

Fragen Sie sich deswegen auch:
# Für was stehe ich (auch jetzt) morgens auf?
# Was ist mir wirklich wichtig?
# Was liegt mir am Herzen?
# Was gibt mir Sinn?
# Was motiviert mich innerlich, mich den nötigen Veränderungen zu stellen?
Denn das ist der Motor, der uns immer wieder aufstehen lässt – auch wenn wir über die Steine und Herausforderungen gestolpert und erst mal hingefallen sind. In unserem von Simon Sinek so bezeichneten „Warum“, liegt die Inspiration und Kreativität, zu entdecken, wie wir trotzdem weitergehen und welche (neuen) Wege wir aus den Steinen bauen können.

Unterstützend ist dabei neben dem „Warum“ auch die Auseinandersetzung mit Ihren wichtigsten Werten. Diese bestimmen in höchsten Maß Ihr Denken, Handeln und Fühlen – selbst wenn Sie sich ihnen gar nicht bewusst sind.
# Welche Werte sind Ihnen für Ihre (neuen) Wege am wichtigsten?
# Ist Ihre bisherige Werte-Priorisierung für Ihre jetzige Entwicklungsetappe noch stimmig, oder braucht es an der einen oder anderen Stelle ein Update, weil sich Ihre Haltung, die Welt oder das Leben verändert hat?
Da das Außen oft ein hilfreicher Spiegel ist, um mit unserem Innen in Kontakt zu kommen, überlegen Sie sich mal, welches Verhalten von anderen für Sie gar nicht (!) geht (z.B. Unechtheit). Der Umkehrschluss könnte ein wichtiger Wert für Sie sein (z.B. Authentizität).
Vielleicht gibt es auch Menschen, die Sie sehr schätzen oder Sie inspiriert haben. Was glauben Sie, welche Werte für diese die höchste Priorität haben?
Durchforsten Sie schließlich auch noch verschiedene wiederkehrende Situationen und Ihr typisches Verhalten nach den Werten, die ihm zugrunde liegen. Seien Sie dabei ehrlich, doch bewerten Sie sich nicht. Jeder Wert hat seine Berechtigung, und es ist wichtig, dass wir nach unterschiedlichen Werten leben – um so dem großen vielfältigen Ganzen, in dem wir uns gemeinsam bewegen, bestmöglich gerecht zu werden.

Heute ist Oster-Sonntag. Wenn Sie christlich-religiös sind, wissen Sie, dass er für die Auferstehung steht. Für mich hat dieser Tag, und die dazugehörige Geschichte, schon immer bedeutet, auch an etwas glauben zu können, was ich (noch) nicht sehen kann. Auch bei den alten Kelten stand das Fest Ostara im Zeichen der wiederkehrenden Wärme und des Lichts. Mythen erzählen, dass die Göttin der Morgenröte jeden Winter gegen die Eisriesen kämpfte, doch stets den Sieg errang.

Lassen Sie uns insofern weiterkämpfen, dass die Dynamik der Verbreitung und die Gefahr für die Menschen weiter sinkt, auch wenn es Einschränkungen für uns bedeutet, und gleichzeitig mit unseren individuellen Stärken dazu beitragen, dass Menschen & Organisationen beweglich bleiben und das Leben und die Wirtschaft auch nach Corona erfolgreich weiter gehen können. Und lassen Sie uns gemeinsam daran glauben, dass wir am Ende gestärkt aus dieser kollektiven Krise hervorgehen und die darin verborgenden Chancen für alle sichtbar werden.

Jetzt erst recht: schöne Ostern!
Bleiben Sie gesund, lebendig und zuversichtlich!
Herzliche Grüße vom See, Christine Hebeiss

12.04.2020

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